Gemeinschaftssamenbeete

Saatgut ist der wichtigste Teil des pflanzlichen Lebenszyklus, denn ohne Saatgut hätten wir keine Pflanzen. Pflanzen direkt aus Samen zu ziehen ist die beste Weise, um eine große Pflanzenvielfalt zu erhalten, also auch um Blumen und Gemüsesorten anzubauen, die in der Regel käuflich nicht zu erwerben sind.

Darüber hinaus ist die gemeinschaftliche Arbeit mit anderen Gärtnern ein gutes Mittel, eine Gemeinschaft entstehen zu lassen, die sich über nachhaltige Lebensformen und gemeinsame Projekte austauschen kann. So wird Wissen mit den unterschiedlichsten Menschen geteilt.

Objectives

  • Gemeinsam mit anderen Gärtnern werden Gemeinschaftsbeete bewirtschaftet, um Pflanzen aus Saatgut zu ziehen.
  • Erlernen des gesamten Lebenszyklus, um selber Pflanzen ziehen zu können
  • Pflanzen und ihr Saatgut  erhalten, die nicht im Handel erwerbbar sind
  • Entwicklung einer Gärtner-Gemeinschaft durch das Nutzen eines gemeinsamen Beetes
  • Einbeziehung von Senioren als auch (Schul)kindern

Materials

Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Materialien, um eine Gemeinschaftsgärtnerei anzulegen.

  1. Eine sonnige Fläche, groß genug um Saatbeete anzulegen (zum Beispiel eine Reihe für jede/n Gärtner/in)
  2. Ein Gewächshausrahmen, aus Holz oder auch anderem Material wie Plastikflaschen
  3. Plexiglasscheiben,  die den Rahmen abdecken können.
  4. Container für die Saatbeete oder wiederverwendetes Material wie etwa Eierkartons, Plastikschüsseln, kleine Töpfe usw..
  5. Guter Mutterboden zum Aussähen
  6. Ein Garten- und Organisationskalender

 

Implementation

Zuerst sollen potenziell interessiere Gärtner angesprochen werden. Deren Anzahl entscheidet, wie groß die Gärtnerei überhaupt sein sollte.

Danach erfolgt der Bau eines Gewächshausrahmens aus Holz. Er muß hoch genug sein, um darin  stehen und mit mehreren Personen unterschiedlichen Alters gleichzeitig arbeiten zu können. Der Rahmen wird mit Plexiglas abgedeckt, der Eingang dabei offen gelassen. Mit transparenten Materialien kann auch eine Tür gebaut sowie Fenster in die Wände und das Dach zur Belüftung eingelassen werden. Die beste Ausrichtung der Gärtnerei ist gen Südosten.

Danach sollte ein Treffen mit den interessierten Gärtnern organisiert werden, um die Nutzung der Saatbeete festzulegen.

Es bietet sich eine Liste an, um die verfügbaren Samen aufzuschreiben und einen Aussaatkalender zu erstellen. Auf dieser Grundlage kann ein Arbeitszeitplan und ein Plan über die Aufteilung der Tätigkeiten verfasst werden.

 

Evaluation

Die gemeinsame Arbeit mit anderen Gärtnern hilft, die Integration der Gruppenmitglieder zu verbessern.

  • Die gemeinsame Zucht von Pflanzen aus Samen anstatt mittels gekaufter Pflanzen hilft dem Verständnis über nachhaltige Entwicklung.
  • Der Gebrauch verschiedenen Saatgutes hilft auch dabei, daß unterschiedliche Generationen in Austausch miteinander kommen, z.B. wenn ein älterer Mensch noch Wissen über alte Pflanzen der Region weitergeben kann.
  • Die gemeinsame Arbeit erfordert die Partizipation aller Gärtner.
  • Die gemeinsame Arbeit über den ganzen Pflanzenzyklus hinweg (Samen – Pflanze – Frucht – Samenauslese – neue Pflanze etc.) ermöglicht das Experiment, wie in einer richtig professionellen Gärtnerei zu arbeiten.

Tips

Es gibt viele Möglichkeiten, eine kleine Gärtnerei aufzubauen: von dem Kauf vorgefertigter Strukturen bis hin zur kompletten Konstruktion aus recyceltem Material.

Als Gärtnerei kann auch ein »Haus« oder ein großer, nicht zu hoher Container dienen. Es hängt nur von der eigenen Vorstellungskraft und den eigenen Bedürfnissen ab.